Gehöft Nr. 18, später Hauptstraße Nr. 5 und 7 (Johnsches Gut)

beide Gehöfte bildeten bis etwa vor hundert Jahren „das Johnsche Gut“. Es hatte die Gehöftnummer 18 und umfasste 1858 an landwirtschaftlichem Boden 194 Morgen.

Das ehemals Johnsche Gut Das Johnsche Gutswohnhaus Es war ursprünglich ein Ilfeldsches Stiftsgut. Die Prämonstratenser Mönche sollen 1335 für ihr Kloster in Ilfeld 345 Morgen Land von den Rittern in Sundhausen erworben haben. In Sundhausen erhielten sich davon bis gegen Ende des 19 Jahrhunderts die in diesen Blättern schon früher genannten 5 Stiftsgüter.

Als erster Besitzer wird Kasper John genannt. 1691 wird ihm sein Sohn Hans Heinrich John geboren. Dieser starb 1752. Dessen Sohn Christian Ehrenfried John lebte 1744 bis 1818, und dessen Sohn Ernst Karl Ehrenfried John wurde 1800 geboren. Seine Frau war eine geborenen Caroline Dorothee Elisabeth Prophet aus Bielen. Deren erster Sohn Karl Heinrich Louis John wurde 1828 geboren. Der heiratete 1856 Emma Friederike Ottilie Schlichteweg aus Auleben. Ihr zweiter Sohn war Christian Carl August John. Er lebte 1830 bis 1878.

Um 1860 kaufte ein August Heckerodt aus dem Nachbargehöft Nr. 15 den Johnschen Besitz, machte aber bald Bankrott. Nun erwarb ihn ein Machleb und dann ein Eiteljörge aus Steinbrücken und von diesem endlich der Händler Friedrich Angelstein aus Hain. Dieser Angelstein machte daraus zwei Hausgrundstücke, indem er die an der Straßenfront liegenden Stallungen zu einem Wohn- und Kauf- oder Geschäftshaus umbauen ließ, und das so neugewonnene Gehöft verkaufte er an Fleischermeister Karl August Schuchardt, der daraus in den Jahren 1925 – 30 eine leistungsfähige Fleischerei machte. Krankheitshalber verkaufte dieser das Gehöft etwa 1955 an den Uthleber Fleischermeister Walter Ströhl für rund 90000 M.

So nahm das Johnsche Gut sein Ende. Seine Felder gingen in das Schreibersche Gut über.

Friedrich Angelstein behielt das ehemals Johnsche Gutswohnhaus für sich und war bis 1933 der Dorfschulze oder Bürgermeister von Sundhausen. Sein Haus ist jetzt noch (1967) das größte und schönste Fachwerkhaus und wahrscheinlich auch das älteste in Sundhausen. Neben seinem Türeingang ist heute noch die Zahl 1601 als Erbauungsjahr zu lesen. Es ist demnach über 360 Jahre alt. „Schulze Angelstein“ ist längst tot, und von seinen Erben ist niemand geldlich imstande und hat niemand daran Interesse, es zu erhalten. Es wird von Mietsleuten bewohnt und geht langsam seinem sicheren Zerfall entgegen. Es zeigt davon leider deutliche Spuren.