Haus Nr. 19, später Hauptstraße Nr. 8 (Haus unterm Birnbaum)

Haus unterm Birnbaum Hauptstraße Ecke Gutsweg Wohnhaus Nr. 19, heute Hauptstr. 8, früher einmal genannt „Haus unterm Birnbaum“. Hier wohnte um 1800 Wilhelm Hesse und nach ihm der 1828 geborene Hintersättler Johann Christoph Gottfried Hoffmann. Er war auch Ortsschulze. Zu seiner Zeit stand vor dem Haus ein großer alter Birnbaum, und unter seinem Regen- und Sonnenschutz lag ein dicker Baumstamm, der zum Sitzen einlud. So hießen die Hausbewohner zum Unterschied von anderen Hoffmannsfamilien im Dorfe „Hoffmanns unterm Birnbaum“.

Die Tochter Johanne Karoline Maria heiratete einen Johann Christian Gottfried Müller, und da auch im Hause Nr. 17, also auf der Nachbarschaft, eine Familie Müller wohnte, nannte man nun die Leute in Nr. 19 „Müllers unterm Birnbaum“.

Die Tochter Ernestine Marie Wilhelmine Müller heiratete den Zimmermann Karl Reuter, der von 1853 bis 1918 lebte.

Reuters Sohn ist der 1884 geborene, heute (1957) noch lebende Zimmermann Friedrich Wilhelm Hermann Reuter. Er überließ nach dem Tode seiner Frau, einer Friederike Dorothea Emma Peter aus Rüdigsdorf, das Haus mit seiner kleinen Landwirtschaft seinem Sohn Karl Reuter. Letzterer ist jetzt, 1966, Vorsitzender der Sundhäuser Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft „Helmetal“ und Ortsvorstand der Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe. – Birnbaum und Baumstamm am und vor dem Eckhause Nr. 8 sind längst verschwunden. Dafür blühen dort alte schöne Fliederbüsche im Frühling, und man könnte wohl sprechen von „Reuters unterm Fliederbusch“, aber weil es im Dorfe keine zweite Familie dieses Namens mehr gibt, hat man das nicht nötig.