Helme

Die Helme entspringt nahe Stöckey im Eichsfeldkreis und fließt ostwärts durch die Gemeinden Hohenstein und Werther, bevor sie Sundhausen durchquert. Weiterhin durchzieht sie einen Teil der Goldenen Aue und speist den Stausee Kelbra. In Sachsen-Anhalt fließt sie zunächst ostwärts, später südwärts und mündet schließlich bei Artern in die Unstrut.
Bis Anfang der 1970er Jahre existierte in Sundhausen ein Wehr, von dem der Mühlgraben abzweigte. Dieser floss am Gasthaus Schmidt (heute „Seniorenzentrum Sundhausen“) vorbei, durch den Mühlgarten und wieder zurück in die Helme. Das Wehr war ein beliebter Treffpunkt zum Baden und Schwimmen in der Helme. Auch mit alten Flugzeugtanks oder mit selbstgebauten Flößen aus Autoschläuchen und Holzbrettern ließ sich hier herumschippern.

Obwohl die Helme im Sommer oft wie ein kleines, unscheinbares Flüsschen wirkt, kann sie nach starken Regenfällen oder während der Schneeschmelze zu einem reißenden und gefährlichen Fluss anschwellen.

In Sundhausen kam es immer wieder zu größeren Hochwassern, unter anderem am 18. Februar 1847, am 4. Februar 1909, am 5. Januar 1932, am 9. Februar 1946 sowie in den Jahren 1956, 1970, 1982, Januar 2003 und zuletzt an Weihnachten 2023.

Ein ausgeklügeltes System aus Flutbrücken, Hohlwegen und erhöhten Fußwegen aus Beton leitete früher das Hochwasser auf benachbarte Felder oder um den Ort herum. Im Zuge der Erneuerung der B 4 und der Uthleber Straße sowie der Helmeregulierung Anfang der 1970er Jahre wurde das Wehr entfernt, der Mühlgraben und der Flutgraben zugeschüttet und die Helme begradigt und flacher gestaltet.

Nach 1990 wurden Teile des Gewerbegebiets, das Autohaus Reisner und einige neuere Wohnhäuser im ehemaligen Überschwemmungsgebiet errichtet.

Die vorerst letzten Umbaumaßnahmen an der Helme fanden 2011 statt. Dabei wurde der Fluss renaturiert, erhielt ein breiteres Flussbett und zuvor begradigte Mäander wurden wiederhergestellt. Dämme und Flutmauern wurden erneuert und oberhalb des Ortes wurde ein Polder mit einem automatischen Klappenwehr errichtet, um die Spitze von Flutwellen abzumildern.

Bernd Paksa 2017
Der Schafsteg hieß eine kleine Holzbrücke, später war es nur noch eine Furt durch die Helme. Sie befand sich an der Stelle,
Ausschnitt aus Ansichtskarte 1903
Um welche Brücke es sich handelt, lässt sich nicht mit Bestimmtheit sagen. Vermutlich handelt es sich um den sogenannten
Ausschnitt aus Ansichtskarte 1904
Die Schafherde wurde in das Bild einmontiert. Daher liegt die Vermutung nahe, dass es sich bei dem gezeigten Steg um den
Ausschnitt aus Ansichtskarte 1904
Das Bild zeigt das Sundhäuser Wehr. Der Vordergrund könnte in das Bild hineinmontiert sein. Irgendwie passen das Gebilde
Ansichtskarte 1916 (Ausschnitt)
Vor dem Dorf gabelte sich die Helme. Der angestaute Teil des Wassers wurde durch den Mühlgraben der Mühle zugeleitet. Der Rest
Foto Besitz Jochen Steinert
Blick auf Wehr der Helme und das Jugendheim.
Werner Ibold 1956
Schon so manches Bild stellte uns vor die Frage, wo diese Aufnahme wohl entstanden ist. Auch bei diesem Bild rätselten wir
Foto Uwe Waldheim 2003
In der Nähe vom Gewerbegebiet, welches übrigens in die alten Flutflächen gebaut wurde...
Familienbesitz Waldheim 4.2.1909
Zu Beginn des Jahres 1909 herrschte starker Frost. Der Boden war sehr tief gefroren. Anfang Februar fiel bei einem Orkan
Werner Ibold 1956
Blick von der Flutgrabenbrücke (Sondershäuser- Ecke Uthleberstraße) entlang des Flutgrabens auf das Jugendheim. Gut zu sehen
Foto Besitz Jochen Steinert
Uthleber Straße, Blick in Richtung Nordhausen zur Einmündung Sondershäuser Straße. Rund um Sundhausen gab es ein System
Foto Besitz Jochen Steinert
Das vom Schafsteg kommende Wasser ergoss sich durch die Rinnestraße und mündete am Mühlgarten wieder in den Hauptarm der
Werner Ibold 1956
Fortsetzung des Flutgrabens in die Rinnestraße. Gut zu sehen auf der linken Seite das sogenannte „Lustschlösschen“ am Gutspark.
Foto Besitz Jochen Steinert
Schön zu sehen ist hier die starke Strömung in der Rinnestraße. Obwohl die Häuser relativ hoch liegen, waren die Keller
Foto in Besitz von Familie Weiß
Blick in Richtung Bushaltestelle Uthleber- Ecke Sondershäuser Straße. Hier endete der Flutgraben, das Wasser floss durch
Foto in Besitz von Familie Weiß
Das Bild zeigt auf beeindruckende Weise das durch die Rinnestraße ablaufende Wasser des Flutgrabens. Bei Hochwasser war
Foto in Besitz von Familie Weiß 1970
So sieht es hier ohne Hochwasser aus.
Foto Besitz Jochen Steinert
Rund um die Mühle waren die Auswirkungen eines Hochwassers immer sehr heftig. Hier floss zum einen der Mühlgraben in den
Uwe Waldheim Juni 2013
Helmebrücke Sondershäuser Straße bei Hochwasser.
Foto Uwe Waldheim 24.12.2023
Während des Hochwassers an Weihnachten 2023 blieb unter der Brücke Sondershäuser Straße kaum noch Raum. Das Hochwasser wurde durch
H. Gerlach 1998
Die randvolle Helme im Jahre 1998. Auch heute ist die Gefahr einer Überflutung noch nicht gebannt.
Foto Rudolf Paksa August 1956 (ID 020)
Blick von Helmebrücke Sondershäuser Straße in Richtung Angelstein. An der Kurve befand sich der Zufluss des Mühlgrabens.
Werner Ibold 1956
Der Mühlgarten auf der linken Seite wurde fast bei jedem Hochwasser geflutet.
Ansichtskarte (Ausschnitt)
Die Helme wieder als friedliches Flüsschen.
Foto Uwe Waldheim September 2023
Im Normalzustand präsentiert sich die Helme als friedliches Rinnsal, doch sie kann auch eine andere Seite zeigen.
Foto Uwe Waldheim 2003
Blick von der Helmebrücke Sondershäuser Straße. Das kann aus einem kleinen harmlosen Bächlein werden...
Uwe Waldheim Juni 2013
Zehn Jahre später sieht man von gleicher Stelle wie die neuen Hochwasserschutzmaßnahmen funktionieren.
Uwe Waldheim Juni 2013
Erneut an derselben Stelle, der Radweg ist bereits überflutet und Teil der neu entstandenen Überschwemmungsfläche.
Foto Uwe Waldheim 24.12.2023
2023 wird die Wirkung der Hochwasserschutzmaßnahmen aus dem Jahr 2011 deutlich sichtbar. Das Hochwasser wurde durch langanhaltende
Uwe Waldheim Juni 2013
Der Überflutete Radweg an der Sondershäuser Straße
Foto Bernd Paksa November 2006
Herbstidylle an der Helme
Foto Bernd Paksa Mai 2005
Helme, ehemaliger Mühlengarten
Foto Besitz Jochen Steinert
Einmündung des Mühlgrabens in die Helme, im Hintergrund ist die Mühle zu sehen. Der Mühlgraben wurde im Zuge der
Foto Hermann Schulz 1942?
Der „Zusammenfluss“ von Mühlgraben und Flutgraben in den Hauptarm der Helme während eines Hochwassers.
H. Gerlach 1998
Fast die gleiche Stelle wie im vorigen Bild, nur etliche Jahre später. Trotz Schutzmauer birgt jede Flutkatastrophe noch
Uwe Waldheim Juni 2013
Die 2011 neu errichtete Flutmauer entlang der Rinnestraße. Rechts die ebenfalls 2011 neu erbaute Fußgängerbrücke und das
H. Gerlach 1998
Zittern und Bangen: Hält die Schutzmauer?
H. Gerlach 1998
Hier macht die Rinnestraße ihren Namen Ehre.
Uwe Waldheim Juni 2013
Die Flutmauer in der Rinnestraße beim Hochwasser von 2013.
Foto Uwe Waldheim 24.12.2023
Die Flutmauer 10 Jahre später. Für die Freiwillige Feuerwehr Sundhausen war es kein weiter Weg bis zu ihrem ersten Einsatzort.
Foto Bernd Paksa Mai 2005
Rinnestraße, Helme und ehemaliger Mühlengarten. Etwa bei den weiß blühenden Bäumchen mündete einst der Mühlgraben wieder in
Ausschnitt aus Ansichtskarte 1904
Eine sehr frühe Ansicht des Gasthaues. Bemerkenswert sind auch die unbefestigten Straßen.
Besitz G. Angelstein 1946
Blick über die Helme und die Rinnestraße auf den Saal der Gaststätte Angelstein.
Foto Besitz Jochen Steinert
Schenksteg Angelsteins Brücke, noch mit dem Betongeländer. Links befinden sich das Eisverkaufshäuschen, dahinter die Katen
Uwe Waldheim Juni 2013
Die Umgestaltung nach 2011. Das Eisverkaufshäuschen gibt es schon lange nicht mehr, auch der Turm nebst Spritzenhaus ist
Foto Bernd Paksa Mai 2005
In der Mitte des Ortes befindet sich „Angelsteins Brücke“, der frühere „Schenksteg“, benannt nach der Dorfschenke und späteren
Foto Bernd Paksa November 2006
Der sogenannte "Kochs Gang" verbindet die Sondershäuser Straße mit dem zentralen Platz vor der ehemaligen Gaststätte Angelstein.
Uwe Waldheim Juni 2013
Das Pegelhaus wurde 2011 neu erbaut.
Uwe Waldheim Juni 2013
Weithin sichtbar die digitale Anzeige.
Uwe Waldheim Juni 2013
Der „analoge“ und immer funktionierende Pegel.
Foto Uwe Waldheim 24.12.2023
Der Pegelstand auf dem Höhepunkt der Flut. Das Hochwasser im Dezember 2023 wurde durch langanhaltende und intensive Niederschläge
Foto Jürgen Ketzscher 1991
Hochwasser an „Angelsteins Brücke“
Foto Uwe Waldheim 24.12.2023
Wie sich doch die Bilder nach 32 Jahren gleichen. Besonders in der Rinnestraße zeigen die Hochwasserschutzmaßnahmen von 2011 ihre
Foto Uwe Waldheim 24.12.2023
Sundhausen hat das Hochwasser verhältnismäßig unbeschadet überstanden. Die Hochwasserschutzmaßnahmen aus dem Jahr 2011,
Foto Besitz Jochen Steinert
Die Wassermassen lassen ahnen, warum der Schenksteg mehr als einmal bei Hochwasser stark beschädigt und immer
Besitz Familie G. Angelstein Feb. 1941
Oft wurde bei Hochwasser das Ober- von dem Unterdorf getrennt. Nur an wenigen Stellen gelangte man trockenen Fußes von einem
Besitz Familie G. Angelstein 1956
Hochwasser vor der Gaststätte Angelstein am 2.3.1956 . Nur mit Gummistiefeln gelangt man vom Ober- zum Unterdorf.
Foto Besitz Jochen Steinert
Bei starkem Hochwasser gab es nur wenige Möglichkeiten, trockenen Fußes vom Ober- ins Unterdorf zu gelangen. Manchmal
Besitz Familie G. Angelstein 1941
Beim Hochwasser 1941 wurden große Teile des Unterdorfes überflutet, auch Beckers Hof stand im Wasser.
Foto Besitz Jochen Steinert
Besonders unangenehm wenn die Villa Herz oder der Misthaufen überflutet worden war.
Foto Besitz Jochen Steinert
In dem hier gezeigten Gebäude auf dem Beckerschen Hof befand sich für einige Zeit die Poststelle von Sundhausen. Bei solchem
Foto Besitz Jochen Steinert
Oft drückte das Wasser der Helme durch die Abflusskanäle. Dies passierte meist dem etwas tiefer gelegenen Kirchplatz,
Foto Besitz Jochen Steinert
Ein Problem stellte das Vieh dar, welches bei Flutkatastrophen evakuiert werden musste. Die Feuerwehr und viele Helfer
Foto Besitz Jochen Steinert
Blick von der Schulstraße auf die Kreuzung mit Uthleber Straße und Betonstraße.
Foto Paul Krummel 197?
Sicht vom Kirchturm über Angelsteins Brücke, dahinter „Schmidts“ Brücke und die der F4. Gut zu erkennen ist auch der regulierte
Foto Bernd Paksa Mai 2005
Helme in Richtung Dorfbrücke, links hinter den Bäumen befindet sich das ehemalige Spritzenhaus.
Uwe Waldheim Juni 2013
Hier taucht der überflutete Radweg wieder auf.
Foto Uwe Waldheim 24.12.2023
Aus Sicherheitsgründen wurde die Dorfbrücke vorübergehend gesperrt, da sie sich als Engpass erwies. Trotzdem kam Sundhausen bei
Foto Uwe Waldheim 24.12.2023
Die überflutete Promenade. Das Hochwasser im Dezember 2023 wurde durch langanhaltende und intensive Niederschläge sowie die
Foto Bernd Paksa Mai 2005
Früher gab es hier ein paar Pflaumenbäume, heute laden Bänke zum Verweilen ein.
Foto Bernd Paksa Mai 2005
Bis in die 70er Jahre wurde die Skyline von Sundhausen vom Kirchturm und dem Turm am Spritzenhaus geprägt. Bei einem Orkan
Foto Paul Krummel 197?
Blick vom Kirchturm Richtung Riesleber Straße Ecke Wertherstraße. Sehr gut zu sehen ist das damalige Feuerwehrgerätehaus
Werner Ibold 1956
Das überflutete Spritzenhaus am Kirchplatz.
Werner Ibold 1956
Die Dorfbrücke und der überflutete Kirchplatz. Hier war die Auswirkung eines Hochwassers immer besonders stark zu spüren.
Foto Besitz Jochen Steinert
Die Feuerwehr musste sich wohl oft genug selbst als erste retten, bevor sie Sandsäcke verteilen, Vieh evakuieren und nach
Ansichtskarte (Ausschnitt)
Das inzwischen abgerissene Spritzenhaus ohne Turm.
Foto Rudolf Paksa Sommer 1958 (ID 034)
Weg nach Uthleben an der Helme entlang. Im Hintergrund das Gemeindehaus und der Turm vom Spritzenhaus.
Foto Rudolf Paksa August 1952 (ID 001)
Blick von der Dorfbrücke in Richtung Angelstein.
Werner Ibold 1956
Blick von der Dorfbrücke in Richtung ehem. Gasthaus Angelstein und Schenksteg.
Werner Ibold 1956
Wir befinden uns auf der Dorfbrücke und sehen das untere Ende der Wertherstraße. Links angeschnitten das Trafohaus, hinten
Foto Paul Krummel 197?
Blick von der Dorfbrücke Helme aufwärts Richtung Angelsteins Brücke.
Foto Bernd Paksa Mai 2005
Dorfbrücke und Trafostation.
H. Gerlach 1998
Die Dorfbrücke hat schon mancher Flut getrotzt. Links im Bild das heute nicht mehr existierende alte Feuerwehrgerätehaus.
Foto Uwe Waldheim 2003
Wie sich doch die Bilder gleichen.
Foto Uwe Waldheim Juni 2006
Und sie steht noch immer! Die Dorfbrücke bei normalem Wasserstand der Helme.
Foto Besitz Jochen Steinert
Ausblick auf die winterliche Helme in Richtung Auestraße / Uthleben. Nur selten passierte es, das die Helme vollständig
Foto Bernd Paksa Mai 2005
Helme in Richtung Uthleben, rechts die Auestraße.
H. Gerlach 1998
Viel Luft ist nicht mehr.
Foto Uwe Waldheim 24.12.2023
Helmehochwasser Weihnachten 2023
Foto Uwe Waldheim 24.12.2023
Helmehochwasser Weihnachten 2023
Foto Uwe Waldheim 24.12.2023
Helmehochwasser Weihnachten 2023
Werner Ibold 1956
Wie sich doch die Bilder gleichen. Kaum eine Handbreit Luft unter der Brücke. Schon erstaunlich das sie bisher allen
Werner Ibold 1956
Die bange Frage lautet: „Steigt es noch höher?“ Trockenen Fußes lassen sich die Grundstücke schon nicht mehr erreichen.
Foto Besitz Jochen Steinert 197?
Auch die angrenzenden Kleingartenanlagen wurden regelmäßig von den lehmigen Fluten heimgesucht.
Foto Besitz Jochen Steinert
Eine Aufnahme des Anglerheims an der Helme in seinen frühen Jahren. DAV ist die Abkürzung für den 1954 gegründeten
Foto Uwe Waldheim Juni 2006
Heutzutage zu gewuchert und fast vergessen, wenn es das Internet nicht geben würde.
Foto Rudolf Paksa August 1952 (ID 001)
An der Helme zwischen Uthleben und Sundhausen.
Foto Besitz Jochen Steinert
Gab es in Sundhausen auch einmal ein Wasserballverein? Er hätte hier gute Trainingsmöglichkeiten gehabt.