von Pastor Karl Sachtleben
Der Herr Schulrat kamb und wullt nochsieh, ob der Herr Kanter und de Kinger fleißig gewesen were. `s ging alles recht höbsch. Der Schulrat war mit de Antworte zufrieden, und au der Herr Paster Lutzig (1648-81) nickte mit n Koppe. Da kamp noch an sächsjähriger Abeceschitze hingerher und wurde gefraht: Wo käms denn her ? Antwort: Mer kreien heite Kinger, zwei sind schunt do. Nu frahte der Schulrat: Kinger, wenn ich hier en Loch auf m Schulhofe durch de Erde bohre, wo würde ich hinkommen ? Na, Fritz ? „Ins Kittchen !“ Was weißt du, Hans ? „Us dn Loche !“ Das war dem Herrn Kanter nich sehre gelegen. Er frahte dann nach Sprichwörtern; die hatte er ingepaukt. Sie kamen:
„Aller Anfang äs schwer, das dicke Enge kömmt hingerhär.“ „Morgenschtunde hätt Gold im Munde.“ „Wär frie ufschtieht, isst sich arme; wer lange schleeft, dem bliewet`s Bettchen worme.“ Aber nune war dr Zwärn alle, un es trat enne gruße Generalpause in. Do uf eimol, - der Herr Kanter kreiht`s mit de Angest -, hub dn Schofmeister Lange sin Jingster, än langker Laban, där zu ungerscht saß, den Finger in de Höchte un wußte au was härzubäte. Der Schulrat freite sich un sate: Na, schieß los, mein Söhnchen ! Da sat der Junge: „Lieber wollt ich ledig leben, als der Frau die Hose geben !“ Wo steht der Vers ? „Drheime in unsre Suppenschissel rin !“ Da hatte de Revisjon en Enge.