Das plötzliche Abbrechen der Chronikführung läßt sich nur mit der zunehmenden Erkrankung des Schreibers erklären.
Ein Blasenleiden, das sich trotz ärztlicher Behandlung immer mehr verschlimmerte, führte zur Urämie, an der er am 16. Mai 1949 im Sundhäuser Pfarrhaus nach unsäglichen Schmerzen verschied.
Vor dem Gang zum Friedhof fand ein Gedächtnisgottesdienst in der Sundhäuser Kirche am offenen Sarge in Beisein der Trauergemeinde, mehrerer Pfarrer der Nachbargemeinden und des Konsistorialrates Gerboth statt.
Sein Schwiegersohn Pfarrer Kurt Brügge würdigte den Toten in seiner Predigt, der die beiden Worte zugrunde lagen: Ja, Vater!
Leider war es dem Schreiber der Chronik nicht vergönnt, die Geburt seines neunten Enkelkindes zu erleben: Anna-Magdalene Christine Lowsky. Das Kind wurde am 30. Oktober 1949 in Nordhausen/Harz geboren, also in jener Stadt, die auch sein Geburtsort war und wo sein Vater an der Jakobi-Kirche 35 Jahre als Pfarrer und Seelsorger tätig war.
Seine Witwe Anna Sachtleben lebte noch einige Zeit im Sundhäuser Pfarrhaus, zog dann zur Familie ihrer Tochter nach Bielen, von wo aus sie 1955 - der Übersiedlung der Familie Lowsky folgend - ihren Wohnsitz nach Feldstetten verlegte, und später fand sie in Donnstetten ihre letzte Bleibe.
Im Donnstetter Schulhaus starb sie an den Folgen eines Angina-pectoris-Anfalles am 16. Dezember 58 im Alter von 82 Jahren, genau 9 Jahre und 7 Monate nach dem Tode ihres Mannes.
Wenige Tage vor ihrem Hinscheiden hatte sie, wie sie mir, ihrer Tochter, erzählte einen schönen aber seltsamen Traum. Ihr träumte, daß sie mit ihrem lieben verstorbenen Mann und den beiden in die Ewigkeit vorangegangenen Kindern, Lotte und Martin, zusammen gewesen wäre.
Die letzte der Geschwister Sachtleben aus dem Nordhäuser Pfarrhaus, Johanna Oehmig, geborene Sachtleben, bekannt und qeliebt als "Hänschen", war wenige Wochen zuvor am 20. November 58 im Altersheim in Nordhausen, im "Arnoldsheim" , im Alter von 82 Jahren an Herzschwäche gestorben. Sie ist nicht nur in Nordhausen geboren, sondern auch dort beerdigt worden.
Ihre Nichte Ursula Sachtleben und deren Sohn Heinrich waren die einzigen, die ihr aus der Verwandtschaft das letzte Geleit geben konnten.