bringt in seinen Sundhäuser Chronikaufzeichnungen solche Sätze fertig: „Die Bronzekultur, entstanden aus einer Legierung (= Mischung) des Kupfers mit Zinn, spielte in den Auleber Solquellen eine große Rolle.“
In Nr.5 des Jahrgangs 1939 der Sonntagszeitung Glaube und Heimat schreibt der Chronist von einer verstorbenen alten Sundhäuserin den schönen Satz: „Am 23.3.1913 heiratete sie zum zweiten Male den Gemeindediener Grunig.“
Da der Drucker des Sundhäuser Kirchenblattes in Neumünster in Holstein offenbar unsere Helme nicht kannte und Pastor Sachtlebens „Doktorschrift“ nicht immer richtig entziffern konnte, druckte er in Nr. 10 des Jahrganges 1930: „In der Helene ist öfter ein Menschenleben umgekommen.“
Über das Martinsfest in Nordhausen dichtete der Chronist:
Der Märtinsobend in Nordhausen 1936
-
Voriges Johr, da war nischt los.
Do sin se an Luthern vorbiegegiehn,
Uff den Steinmarkt krehten sie bloß.
Do kann ich am Markttag genug gesiehn. -
Nune stehte an der Kerchen uff en Sockel druff,
„Enne feste Burg“ härte mit ahn;
Ohles un Neies zockelte met uf
und sahte: „Nur gut, daß mer Luttern wedder hahn.“ -
Un das Abendässen, das muß gesie.
Enn stolze Gans, Borschtäppel drahn!
Ich paßte uff, daß ich kein Kahneist gekrieh.
Den se zur Zucht schont Jahrelang hahn. -
Drei Bolzen gelutt (geläutet) hahn se hingerdrin,
derzwischen krachten lut de Roketen.
Der Martinsobend geht niemals in.
Eher ginge de ganz Welt noch flöten.
Pastor Sachtleben berichtet, daß der Sundhäuser Frauenverein vom Roten Kreuz am 4.9.1935 einen Ausflug nach Nordhausen unternommen habe. Am Nordende der Stadt stieg man aus dem Omnibus und wanderte durch den Stadtpark. Es waren eine Reihe siebzigjähriger Frauen darunter, die diesen Park noch nie gesehen hatten. Der Berichterstatter dichtete vor Entzücken:
Im Park die weißen Schwäne
sind doch wirklich gar zu schöne.
Und im Park die Schillerbank,
Darauf man sich legt längelang.
Und im Parkschloß welch Genuß,
Da vergißt man jeden Überdruß.
So was konnt man doch nicht ahne,
Diese Windbeutel, diese Sahne!