Haus Nr. 51 war Schulstraße 10

Haus Nr. 51 war bis 1965 Schulstraße 10. Es stand bis nach 1960 auf oder in der Schulstraße, und zwar seit dem Aufbau des Schulgrundstückes und der dadurch erfolgten Verbreiterung und Pflasterung der Schulstraße, der früheren Martinsgasse, nicht an, sondern wirklich auf der Schulstraße in Gemeinschaft einer nachträglich erbauten Scheune, die von dem gegenüberwohnenden Landwirt Meyer erworben und genutzt wurde. Das Haus war ursprünglich ein Hirten- und Feldhüterhaus und wechselte oft seinen Besitzer und seine Bewohner. Der letzte Eigentümer war vor dem zweiten Weltkriege der Bahnarbeiter Hermann Rüdiger, aber Familie und Haus verfielen, und die Frau starb an Karcinom oder Krebs eines qualvollen Todes. Der noch 1960 wegen im Dorfe vorhandenen drückenden Wohnraumnot mußte das Haus weiterhin von einer fast ortsfremden Familie, einer unehelichen Mutter mit einer Reihe kleiner Kinder, bewohnt werden, bis es gar nicht mehr gehen wollte. Durch den kleinen Hof lief bis 1959 der Graben zwischen Helme und Karlsburg, der dem Schloßgraben Wasser zuführte, soweit es vor dem Bestehen der elektrisch betriebenen Dorfwasserleitung nötig war. Er ist einstmals sehr wichtig gewesen, heute aber überflüssig geworden, und darum 1965 völlig zugeschüttet und verschwunden. Seitdem ist auch der Fußweg „Hinter der Mauer“ breiter. Das letzte Stück, die noch brauchbare Meyersche Feldscheune, wurde im Frühjahr 1966 niedergelegt, so daß jetzt die Schulstraße durchgehend eine schöne breite Straße ist. Aus dem ehemaligen Friedhof sind zwei Privatgehöfte geworden. Die Besitzer sind Möhl und Jödicke, Werner.