Uwe Waldheim April 2011
Gesamtansicht von der Hofseite.

Karlsburg

Sundhausen wurde 982/83 als Besitz des Helmegau-Grafen Erpo erwähnt. Später herrschten hier die Herren von Sundhausen. In den Jahren von 1479 bis 1509 wohnt hier Ritter Hans von Sundhausen, der auch Stadthauptmann von Nordhausen war.

Später ging der Besitz an die Herren von Büren über. 1652 erwarb Dietrich von Carlsburg die damalige Burg. Er hatte von seinem Vater Johann Dietrich von Carlsburg, der gegen Ende des 16. Jahrhunderts als königlich schwedischer Oberstlieutenant gestorben war, eine Forderung an den Domherren von Büren geerbt. Nach Familie von Carlsburg wurde die Burg benannt. Oberlehnsherren waren jedoch die Könige von Preußen und die Grafen von Stolberg-Stolberg.

Von der ursprünglich wahrscheinlich oval angelegten Burganlage sind keine Reste erhalten, an deren Stelle wurde ein einfaches Herrenhaus gebaut. Ernst Friedrich von Carlsburg hatte eine wertvolle Bibliothek eingerichtet, seine Familie bewohnte bis ca. 1770 das Gut und zog danach zu ihren Besitztümern in der Lausitz. 1870-1904 erfolgte unter Alfred von Carlsburg ein Um- bzw. Erweiterungsbau zu einem kleinen Schloss. Es wurden verschiedene Nebengebäude errichtet bzw. ebenfalls umgebaut, die das Bild der alten Anlage völlig veränderten.

1905 wurde die Carlsburg von der Firma / Familie G.Schreiber & Sohn gekauft, renoviert und weiter umgebaut. Der Familie Schreiber diente die Karlsburg bis 1945 als Wohnsitz. Während dieser Zeit wurde der Park dendrologisch erweitert.

Am Ende des 2. Weltkrieges wurde Sundhausen im Frühjahr 1945 durch die Amerikaner besetzt. Im Ergebnis des Vier-Mächte-Abkommens gehörte Sundhausen dann ab Juli 1945 zur sowjetischen Besatzungszone. Mit der Bodenreform erfolgte die Enteignung des Besitzes der Firma Schreiber.

In der DDR-Zeit wurde die Karlsburg – nunmehr mit „K“ geschrieben – zuerst als Feierabend- und Pflegeheim „Anna Seghers“ und später als Heim für behinderte Kinder und Jugendliche genutzt. Mehrere Sundhäuser arbeiteten dort als Betreuer bzw. im verwaltenden Bereich. Nach 1990 erfolgten weitere Umbau- und Sanierungsmaßnahmen (moderne Heizungsanlage, neue Fenster, Innenarbeiten), das Heim wurde einige Jahre später trotz vieler Proteste von Eltern und Erziehern geschlossen. Seitdem standen die Gebäude leer und wurden im Sommer 2008 verkauft.

Zur Karlsburg gehören bzw. gehörten u.a. ein Förster- und Angestelltenhaus, das Torhaus, eine kleine Gärtnerei, ein Pferdestall und die „Zigarrnskiste“ auf der anderen Seite des Feldweges zur Uthleber Landstraße. Das Gelände ist weitläufig von einer Mauer umgeben. Der heute stark zugewachsene Park beherbergt viele seltene Bäume und Gehölze, so u.a. einen Ginkgobaum.

Die Karlsburg war früher von einem 12 m breiten wassergefüllten Graben umringt, der von der Helme gespeist wurde. Dessen teilweise verrohrter Zufluss begann am Mühlgraben, querte die Rinnestraße, führte am Weg hinter der Gutsmauer entlang und verlief über die Schulstraße bis zum Gelände der Karlsburg. 1965 wurde der Zuflussgraben endgültig zugeschüttet.




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